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Dimitrij Kapitelman
Eine Formalie in Kiew

Dienstag
26.09.2023
19:30

14,00 € Vorverkauf
16,00 € Abendkasse

Vorverkauf
Stadtbücherei 08282 82097
abc-Büchershop 08282 9953903

Ohne jede Heimat

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kiew geboren, kam im Alter von acht Jahren als »Kontingentflüchtling« mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutschen Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann. 2021 folgte „Eine Formalie in Kiew“, für das er mit dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde.
Dmitrij Kapitelman erzählt von einer Familie, die in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und am Ende ohne jede Heimat dasteht. „Erst durch dieses Buch ist das Verstehen der Migration, des Nicht-Dazugehörens und des Dazwischen möglich.“ Olga Grjasnowa
„Eine Formalie in Kiew“ ist die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen, und am Ende ohne jede Heimat dasteht. Erzählt mit dem bittersüßen Humor eines Sohnes, der stoisch versucht, Deutscher zu werden.
Dmitrij Kapitelman kann besser sächseln als die Beamtin, bei der er den deutschen Pass beantragt. Nach 25 Jahren als Landsmann, dem Großteil seines Lebens. Aber der Bürokratie ist keine Formalie zu klein, wenn es um Einwanderer geht. Frau Kunze verlangt eine Apostille aus Kiew. Also reist er in seine Geburtsstadt, mit der ihn nichts mehr verbindet, außer Kindheitserinnerungen. Schön sind diese Erinnerungen, warten doch darin liebende, unfehlbare Eltern. Und schwer, denn gegenwärtig ist die Familie zerstritten.

© Christian Werner

Cover © Hanser, Berlin

Robert Domes
Waggon vierter Klasse

Mittwoch
04.10.2023
19:30

12,00 € Vorverkauf
14,00 € Abendkasse

Vorverkauf
Stadtbücherei 08282 82097
abc-Büchershop 08282 9953903

Eine Spurensuche in der Nachkriegszeit

Sommer 1948: Die 16-jährige Martha ist aus Ostpreußen nach Bayern geflüchtet. Mit ihrem Vater wohnt sie in einem ausrangierten Bahnwaggon am Rand des Dorfes. Um den Waggon ranken sich Gerüchte, vor allem um seinen früheren Bewohner, einen Sonderling namens Alois Roth. Der Mann ist in der Nazizeit spurlos verschwunden.
Martha beginnt nachzufragen. Was war Alois Roth für ein Mensch? Warum lebte er in diesem einsamen Waggon? Aber im Ort möchte niemand darüber sprechen. Es gibt Dinge, die sollte man besser ruhen lassen, heißt es nur. Doch Martha lässt sich nicht beirren. Sie will die Wahrheit herausfinden, auch wenn sie wehtut.
Der Autor und Journalist Robert Domes („Nebel im August“) erzählt die berührende Geschichte eines Außenseiters und eines Flüchtlingsmädchens, die auf wahren Begebenheiten beruht. Sie handelt von Kriegstrauma und Verdrängen, von der Frage nach Schuld und der Suche nach der Wahrheit.
Dar­über hinaus berührt die Geschichte aktuelle Themen wie Flucht und Heimat, Ausgrenzung und Integration, Selbstbestimmung und Freiheit.

© Matthias Wild

Cover © cbt

Thomas Sparr
Todesfuge - Biographie eines Gedichts

Donnerstag
02.11.2023
19:30

10,00 € Vorverkauf
12,00 € Abendkasse

Vorverkauf
Stadtbücherei 08282 82097
abc-Büchershop 08282 9953903

Zum Celan-Jahr 2020:
50. Todestag am 20. April
100. Geburtstag am 23. November

Kein anderes Gedicht hat nach 1945 solche Berühmtheit erlangt wie Paul Celans „Todesfuge“. Es wird gelesen, rezitiert oder zitiert. Entstanden unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung von Celans Eltern durch die Nationalsozialisten, ist es eines der frühesten literarischen Zeugnisse der Shoah. Thomas Sparr zeichnet die Geschichte dieses Gedichts nach, die auf besondere Weise auch die Biographie Celans birgt: seine Entstehung, die ersten Veröffentlichungen, die zunächst kontroverse Aufnahme im Deutschland der Nachkriegszeit und seine Rezeption in der deutschen Erinnerungskultur. Vor allem aber zeigt er die internationale Wirkung dieses Werks, das in viele Sprachen übersetzt Teil der Weltliteratur, der Musik und bildenden Künste wurde. Bis heute lassen sich Literaten und Künstler von der „Todesfuge“ inspirieren. Thomas Sparr, Jahrgang 1956, war nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute als Editor-at-Large im Suhrkamp Verlag in Berlin. Er ist mit Arbeiten zu Paul Celan hervorgetreten. Zuletzt erschien von ihm „Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem“.

© juergen-bauer.com
© DVA